In unserer Gruppe beschäftigen wir uns hauptsächlich mit den Mechanismen des Zystenwachstums in Zystennieren. Es gibt eine Vielzahl von Zystennierenerkrankungen, die häufig angeboren sind. Die häufigste Form ist die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung ADPKD. Sie betrifft etwa jeden tausendsten in der Bevölkerung und führt zum Auftreten einer Vielzahl flüssigkeitsgefüllter Hohlräume (Zysten) in beiden Nieren. Diese Zysten wachsen kontinuierlich über Jahre hinweg und verdrängen dabei gesundes angrenzendes Nierengewebe, was bei einer Vielzahl der betroffenen Patienten zu einem Verlust der Nierenfunktion führt. Sekretion von Chlorid und Flüssigkeit des Zystenepithels in das Zysteninnere trägt hierbei wesentlich zur Größenzunahme der Zysten bei. Wir untersuchen, welche Proteine, aber auch milieuabhängige Faktoren bei der Sekretion eine Rolle spielen. Unser langfristiges Ziel ist es, Strategien aufzuzeigen, mit denen das Zystenwachstum gehemmt und die Nierenfunktion erhalten werden können.

Die Rolle von Hypoxie

Zunehmendes Wachstum der Zysten führt zu einer progredienten Hypoxie in der Zystenniere. Hierbei kommt es insbesondere zur Expression des Hypoxie-induzierbaren Faktors HIF-1α im Zystenepithel. Wir untersuchen, wie sich die Expression von HIF-1α auf das Zystenwachstum auswirkt.

Die Rolle von Anoctaminen

Die Chloridsekretion in das Zysteninnere erfolgt über luminal exprimierte Chloridkanäle. Neben dem cAMP-abhängigen CFTR Chloridkanal spielen auch Ca2+-aktivierte Chloridkanäle eine Rolle. In diesem Zusammenhang untersuchen wir den Einfluss von Anoctaminen, einer neu entdeckten Familie Ca2+-aktivierter Chloridkanäle auf die Zystsekretion. 

Die Rolle von purinergen Rezeptoren

Die Aktivierung Ca2+-abhängiger Chloridkanäle erfolgt häufig nach Stimulation purinerger Rezeptoren (P2Y- und P2X-Rezeptoren) durch extrazelluläres ATP. Wir untersuchen den Einfluss purinerger Rezeptoren auf das sekretionsabhängige Zystenwachstum.

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Team AG Buchholz