Die Nierentransplantation ist eine wichtige Aufgabe der Medizinischen Klinik 4. Unter sorgfältiger Beachtung des individuellen kardiovaskulären und immunologischen Risikos stellt die Nierentransplantation das Nierenersatzverfahren der Wahl für die Mehrzahl nierenkranker Patientinnen und Patienten dar.
Die Medizinische Klinik 4 begleitet Patientinnen und Patienten von der Diagnosestellung der Nierenerkrankung bis zu einer erfolgreichen Transplantation. Schwerpunkte sind unter anderem das Lebendnierenspende-Programm einschließlich der blutgruppenungleichen Lebendnierentransplantation, die in Erlangen 2006 erstmals erfolgreich durchgeführt wurde. Damit war das Uniklinikum Erlangen das erste Zentrum in Bayern, in dem dieses Sonderverfahren zum Einsatz kam. Mittlerweile zeigen mehr als 40 erfolgreiche blutgruppenungleiche Transplantationen unsere Expertise, die Sicherheit und den Erfolg dieses Programms. 

In Seminarreihen für Patientinnen und Patienten und ärztliche Kolleginnen und Kollegen werden regelmäßig aktuelle Entwicklungen des Transplantationszentrums und sämtlicher Aspekte der Transplantationsmedizin aufgezeigt.

Weitere Informationen zu allen Aspekten der Organtransplantation finden Sie auch auf den Seiten des Transplantationszentrums.

Neues Leben mit einem Spenderorgan

Das Transplantationszentrum der Universität Erlangen-Nürnberg ist auf dem Gebiet der Nierentransplantation eines der traditionsreichsten und aktivsten Zentren in Deutschland. Seit 1966 wurden bisher über 3.000 Nieren an unserem Zentrum transplantiert. Im Jahr 2014 wurde die 300. Lebendnierenspende durchgeführt. 

In enger Zusammenarbeit mit ambulanten Dialysezentren erfolgen umfangreiche Voruntersuchungen und Verlaufskontrollen während der oft mehrjährigen Wartezeit.

Die Nierentransplantation wird am Uniklinikum Erlangen durch das Transplantationsteam der Urologischen Klinik und der Gefäßchirurgischen Klinik durchgeführt. Die stationäre Betreuung der Patientinnen und Patienten erfolgt auf der Normalstation D0-3 der Medizinischen Klinik 4 durch ein erfahrenes Ärzte- und Pflegeteam. Nach der Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgt die ambulante Transplantationsnachsorge zunächst an der Hochschulambulanz des Uniklinikums Erlangen oder im KfH-Nierenzentrum in der Kreuzburger Straße in Nürnberg.  Im weiteren Verlauf werden die Patientinnen und Patienten nach Absprache auch von niedergelassenen Nephrologen mitbetreut. Sollte eine stationäre Nachbehandlung erforderlich werden, erfolgt diese ebenfalls in Erlangen auf der Normalstation D0-3 oder auf der Station B.EG.2 im Klinikum Nürnberg-Süd.

 

Lebendspende als eine Antwort auf den Organmangel

Ein Schwerpunkt der Klinik ist die Lebendnierenspende. Damit kann die oft langjährige Wartezeit auf das Organ deutlich reduziert werden. Aufgrund der gründlichen Voruntersuchungen und der guten Planbarkeit der Operation sind die Erfolgsraten der Lebendspende sehr gut. Gerne beraten wir in einem persönlichen Gespräch im Transplantationszentrum über das beste Vorgehen in Ihrem Fall.

Leistungen in der Transplantation

  • Nierentransplantationen von verstorbenen Organspendern
  • Nierentransplantationen von Lebendspendern (blutgruppenkompatibel, blutgruppeninkompatibel)
  • kombinierte Organtransplantationen von verstorbenen Organspendern (insbesondere Niere-Pankreas)

NTx360° - Innovationsprojekt zur Weiterentwicklung der Versorgung nach Nierentransplantation

Das Nachsorgeprogramm NTx 360° ist konzipiert für nierentransplantierte Personen, um die Nachsorgesituation von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen nach erfolgreicher Nierentransplantation langfristig zu optimieren und den Patienten eine bessere Lebensqualität und ein verbessertes Transplantatüberleben zu ermöglichen. NTx 360° zeichnet sich durch ein klinik- und sektorenübergreifendes und interdisziplinäres Konzept aus, welches eine enge Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen (Kinder-)Nephrologen, Psychosomatikern, Sportmedizinern und Nephrologen des Transplantationszentrums ermöglicht. Weiterhin wurden über NTx 360° telemedizinische Nachsorgeelemente etabliert. Zur Erreichung der Ziele werden Patienten im Rahmen von NTx 360° mit nachhaltigen Maßnahmen zur Senkung des kardiovaskulären Risikos und zur Verbesserung der Adhärenz bezüglich der Medikamenteneinnahme sowie einem niedrigschwelligen Zugang zu Nachsorgeterminen und abgestimmten Behandlungsprozessen sowie Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung in der Transitionsphase versorgt.