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Regulierung der humoralen Immunantwort bei Erkrankungen und Transplantation der Nieren

Die durchschnittliche Lebensdauer einer transplantierten Niere ist auf etwa 10 bis 15 Jahre begrenzt. Immunologische Faktoren sind die Hauptursache für das Transplantatversagen. Bei der Antikörper-vermittelte Abstoßung (AMR) schädigen sog. donorspezifische Antikörper (DSA) das Transplantat. Die AMR ist die häufigste Ursache für ein Nierentransplantatversagen nach dem ersten Jahr. Außerdem können auch andere Transplantatorgane, wie transplantierte Herzen und Lungen, durch DSA geschädigt werden. Es gibt jedoch keine wirksame Behandlung für diese Erkrankung, insbesondere wenn die AMR chronisch verläuft. Effektive Strategien um die Bildung von DSA zu verhindern sind daher von größter Bedeutung. Um dies zu erreichen, ist ein gründliches Verständnis der Mechanismen, die zur DSA-Produktion bei Organtransplantationen führen, unerlässlich. 

Unsere Arbeitsgruppe interessiert sich dafür, die Mechanismen der Aktivierung von T- und B-Zellen im Kontext der Transplantation zu verstehen. Wir verwenden Patientenproben, humane in-vitro zelluläre Assays und ein Transplantationsmodell bei Nagetieren um zelluläre und humorale Alloreaktionen zu untersuchen. Wir interessieren uns besonders für T-B-Zellinteraktionen und die Regulation der Keimzentrumsreaktion als Quelle für hochaffine Alloantikörper. Ziel unserer Forschung ist es, neue Strategien für eine effektivere Immunsuppression in der Transplantationsmedizin zu identifizieren.

Wir haben die Dynamik von Keimzentren unter verschiedenen Bedingungen nach einer Nierentransplantation in einem translationalen Rattenmodell untersucht und eine Korrelation zwischen DSA und Keimzentrum-Expansion und -häufigkeit nachgewiesen. Darüber hinaus haben wir ein neuartiges In-vitro-Modell der Entwicklung von T-Follikulären Helferzellen auf Basis der T-B-bidirektionalen Aktivierung etabliert. Dies nutzen wir, um die Effekte neuartiger pharmakologischer Interventionen zu untersuchen. 

Ein Hauptfokus unserer Arbeitsgruppe liegt auf der Rolle des transkriptionellen Repressors Bcl6 bei der Organtransplantation. Bcl6 wird bei der Bildung spezialisierter T-Follikulärer Helferzellen und Keimzentrums-B-Zellen benötigt. In einem DFG-geförderten Projekt untersuchen wir das Potenzial von Bcl6-Inhibitoren die humorale Alloimmunantwort bei der Nierentransplantation zu hemmen. Das Projekt ist an den Forschungsverbund TRR374 assoziiert. 

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