Kommt es zu einem akuten und chronischen Funktionsverlust der Nieren, muss in bestimmten Situationen ein Nierenersatzverfahren begonnen werden, um zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern bzw. abzumildern. In der Medizinischen Klinik 4 werden sämtliche Formen von Nierenersatzverfahren angeboten und können jederzeit durchgeführt werden.
Darüber hinaus stehen die Ärztinnen und Ärzte der Klinik jederzeit konsiliarisch den anderen Abteilungen des Uniklinikums bei der Entscheidung über das notwendige und richtige Verfahren zur Verfügung. Vor allem im Rahmen der Vorbereitung auf ein dauerhaftes Nierenersatzverfahren kommt der rechtzeitigen Beratung über die Alternativen (Hämodialyse, Peritonealdialyse, Nierentransplantation) große Bedeutung zu, um individuell das beste Behandlungskonzept zu entwickeln.
Zu den angebotenen Verfahren gehören konventionelle maschinelle Nierenersatzverfahren wie die Hämodialyse und auch Sonderverfahren wie Hämodiafiltration, Geniusdialyse, Hämofiltration und High-Cutoff-Dialyseverfahren. Darüber hinaus bietet die Medizinische Klinik 4 die Beratung und Vorbereitung auf die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) als nicht-maschinelles Nierenersatzverfahren an. Die Nierentransplantation als weiteres Nierenersatzverfahren wird als Möglichkeit immer in Betracht gezogen. Die Aufnahme auf die Warteliste zur Nierentransplantation und die Prüfung der Möglichkeit einer Lebendspende erfolgt ebenfalls in der Medizinischen Klinik 4 in Kooperation mit dem Transplantationszentrum.
Auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik 4 kommen neben intermittierenden Verfahren sämtliche kontinuierlichen Nierenersatzverfahren (z.B. CVVHF, CVVHD) zum Einsatz, hauptsächlich bei akuten Nierenfunktionsstörungen im Rahmen kritischer Erkrankungen. Durch Anwendung der regionalen Citrat-Antikoagulation können auch bei blutungsgefährdeten Patientinnen und Patienten alle Nierenersatzverfahren sicher angewendet werden. Bei Vergiftungen können durch spezielle Blutreinigungsverfahren (u.a. Hämoperfusion) auch schwer entfernbare toxische Substanzen eliminiert werden.
Bei speziellen Krankheiten sind Plasmaaustauschverfahren oder Immunadsorptionen notwendig. Hierzu gehört auch die LDL-Apharese zur Behandlung schwerer Fettstoffwechselstörungen. Die Indikation zur Durchführung dieser speziellen Verfahren wird von den Ärztinnen und Ärzten der Medizinischen Klinik 4 zusammen mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten (z.B. der Neurologie, Rheumatologie, Hämatoonkologie) gestellt. Die Therapie findet in den Räumlichkeiten unserer Diaylsestation statt.